14. März 1996


22:20 - FAMILIE AUER

anschließend:
KUNSTRADIO

Vier Radiokompositionen

von
Sergej Provorov

PLAY
- 39'28"


Listen


A CASSETTE OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"
KUNSTRADIO präsentiert einige Ausschnitteaus vier
konzeptuellen Hörstücken, realisiert von Sergej Provorov
in den Jahren 1992 bis 1995 ,die er in einer eigens
dafür gestalteten "Verpackung" ans Kunstradio sandte:


1. Voices. Sounds. Manuel. Real Poetry and Prose.

Klänge als Objekte des Experiments, der Performance, manifestieren sich - so der Autor - im Medium Radio als "Hörprosa" , "Poesie" und als "minimalistische Musik". Die vier Teile, aus denen sich der erste Part zusammensetzt, sind nach den Klangobjekten benannt, die S. Provorov dafür verwendet hat: "Household Objects", "Stripes", "Vibrations", "Pipeline und Ethnic Dance".

Prose.
"Household Objects"
" ... ist ein Beispiel nahezu unbekannter Hörprosa. Ich habe die Positionen von Flächen und Objekten untersucht." (S.Provorov). Klänge, Klangstärke, -dauer und -farbe werden hervorgebracht je nach Gewicht, Form und Material des Gegenstands (Haushaltsgegenstände in Kontakt mit der Fläche eines Küchentisches), die O-Ton-Aufnahmen dieser Klänge strukturiert und zu einer Komposition verarbeitet.

"Stripes" ("Track Stripes") :Mit Hilfe einiger Streifen/Schnüre von gleicher Klangqualität und - dauer hat S. Provorov Akustik erzeugt und aufgenommen. Die Charakteristik des Geräusches blieb dabei unverändert, Abweichungen ergeben sich lediglich aufgrund von Unterschieden der Bandgeschwindigkeit.

"Vibrations" lassen sich - so der Autor - durch Rhytmus und Timbre beschreiben. Ein Gartenrechen diente als Sound-und Rhytmusquelle, die O-Tonaufzeichnungen sind ohne elektronische Transformationen zu hören.

"Pipeline und Ethnic" sind klassische Beispiele der sog. minimalistischen Musik. (.....). Ich habe dabei eine bekannte Methode angewandt, indem ich die Bandgeschwindigkeit noch im Moment der Tonaufnahme gewechselt habe. Elektronische und traditionelle Instrumente sind in diesem Stück ebenso zu hören wie der Klang von Haushaltsgegenständen". (S. Provorov)


2. Sound Structure Construct.

Für diese konzeptuelle Arbeit hat der Autor verschiedene Klänge - wie etwa Tellerklappern, Wassertropfen, Türknarren, das Zischen von zerlassener Butter oder Synthisizer-Töne - auf ihre Konsistenz und ihre Klangeigenschaften hin erforscht, analysiert und nach bestimmten Kriterien neu montiert.


3. Nature. 20s. Mercy of Fate.

Die Beobachtung von logischen, nicht-logischen, anti-logischen akustischen Tendenzen veranlaßte S. Provorov zur Durchführung einiger spontaner Experimente mit verschiedenen Objekten, die schließlich als Klang-Performances aufgenommen und in Form von drei voneinander unabhängigen Stücken im Radio präsentiert werden.
Für die akustischen Experimente wurden folgende Klangobjekte herangezogen: ein Klappwagen, Tische und Stühle, Turnbarren, die Geräusche von Schlittschuhen am Eis.


4. Vacuums. Movement. Filling.

Im vierten Teil des konzeptuellen Hörstücks setzt sich der Autor mit dem Phänomen des akustischen Vakuums auseinander. Klangobjekt dieser Performance ist ein metallener Füllfederverschluß.



1996 Calendar 1