II. "EPHESOS"
Yesterday/Today/Tomorrow
(1.Ausschnitt)
von
Gustav Deutsch
Das Ausgangsmaterial der Radioinstallation "Verschobene Klänge" bilden die Geräusche des größten Rangierbahnhofs Österreichs in Wien-Kledering. Die akustische Dichte und Intensität dieses Umfeldes hat die beiden Autoren, Reinhard Köberl und Renate Pliem, die zusammen die Künstlerformation "SAMPLE-DEPOT" bilden, zu Aufnahmen des klanglichen Geschehens angeregt. Beim Sampling wurde darauf geachtet, musikalisch reizvolle Rhythmusfolgen im Original in die Komposition einzubeziehen. Monotone Zuggeräusche werden von einem hellen Stakkato in Variationen übertönt. Die rund 42.000 Bremselemente, die die abgekoppelten Waggons den Abrollberg hinunter verlangsamen, formen das "Leitmotiv" dieser Radioinstallation. Von ihnen stammt das rhythmische Stakkato, das anfangs die Geräusche der einzelnen Waggons beherrscht. Je weiter die Waggons rollen, desto weniger Bremselemente sind im Einsatz - sodaß das Klangvolumen des Zuges schließlich dominiert. Der Rangierbahnhof gibt sich nach einer gewissen Zeit des Hineinhörens als Ort zu erkennen, an dem permanent neue Variationen und Kombinationen von Geräuschen und Klängen hervorgebracht werden. Zitat Renate Pliem und Reinhard Köberl: "An imaginären Gleissträngen entlang werden Klänge abgekoppelt und verschoben, entfernen sich voneinander und stoßen - in neuen Kombinationen - wieder zusammmen. "Rangieren" wird zu "arrangieren". |
Fiktive Tondokumente der Weltgeschichte
von
Gustav Deutsch
Hören Sie mit eigenen Ohren die Geräusche der Welt von ihren Anfängen bis in die ferne Zukunft Gehen Sie durch die Ausgrabungen und lassen Sie die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft arkustisch lebendig werden Lassen Sie sich von Station zu Station in die faszinierenden Klangwelten dieses Schauplatzes der Weltgeschichte entführen Machen Sie sich selbst ein Bild von den Lebewesen die an diesem Ort lebten, leben und leben werden Gehen Sie Schritt für Schritt in die Zukunft und hören Sie wie es weitergeht im Lauf der Geschichte von EPHESOS We need the world to live on, but the earth does not necessarely need us |