KUNSTRADIO


"Sex & Tod & Klangeffekte"

von Liesl Ujvary
Technik: Karl Petermichel
ORF, 1995
CD


PLAY
- 36' 39"
http://www.kunstradio.at/1995A/MP3/02_02_95.m3u
Körperakustik - nämlich menschliches Stöhnen in verschiedenen musikalischen Varianten - ist nicht das Thema, sondern der Ausgangspunkt dieser radiophonen Komposition. "Jede Kunst ist eine Art Mimikry", sagt Liesl Ujvary zu ihrem Stück: "In Sex & Tod & Klangeffekte steht das stöhnende Individuum auf der einen Seite, das gesellschaftliche Regelwerk auf der anderen." Nach wie vor werden - so die Autorin - Geräusche des menschlichen Körpers tabuisiert.

Für dieses Stück hat sie akustische Lebensäußerungen in Form von unterschiedlichen Stöhngeräuschen unter verschiedenen räumlichen Bedingungen aufgezeichnet und diese O-Tonaufnahmen zu rund 30 Samples verarbeitet.

Die Samples bilden das Material für sechs Klangcollagen: zu hören ist elementarer Body-Sound in seiner Gestaltung, bzw. "Verkleidung" stilistisch spezifischer Rhythmen und strenger kompositorischer Anordnung: von der Physis losgelöst und entfremdet ist er schließlich als Filmmusik, als Popsong, Techno, Dub oder Ambient zu hören.



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