von
Heimrad Bäcker
Regie: H. A. Schuldt
Produktion: SFB / ORF Landesstudio Oberösterreich, 1988
Das Hörspiel "Gehen wir wirklich in den Tod?" wurde mit dem Robert-Geisendörfer-Preis 1989 ausgezeichnet.
PLAY - 39'30"
http://www.kunstradio.at/1995A/MP3/13_04_95a.m3u
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| Der in Wien lebende Schriftsteller Heimrad Bäcker, der am 7.Mai 1995 seinen 70.Geburtstag feierte, geht davon aus, daß die Sprache allein Zeugenschaft über das Wesen und die Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus ablegen kann: "Es genügt, die Sprache der Täter und der Opfer zu zitieren. Es genügt, bei der Sprache zu bleiben, die in den Dokumenten aufbewahrt ist. Ein Zusammenfall von Dokument und Entsetzen, Statistik und Grauen". In den Jahren 1968 bis 1985 hat Bäcker schriftliche Zeugnisse der unbeschreiblichen nationalsozialistischen Tötungsmaschinerie gesammelt und zu einem Buch mit dem Titel "nachschrift" verarbeitet. Der Hamburger Schriftsteller und Künstler H. A. Schuldt brachte Texte aus Bäckers Werk in eine neue Ordnung und läßt diese für das Hörspiel vom Autor selbst lesen. Ein Hörwerk von erschütternder Authentizität entstand aus diesem in Form einer "Sprech-Ordnung" präsentierten Dokument, dessen präzise, um Genauigkeit bemühte Realisierung nicht zuletzt der Stimme des Autors zu verdanken ist. |
II. "Long Slow Train"
von Robert Adrian
Technik: Bernhard Ortmayer
Production: ORF Kunstradio
PLAY - 4' 05"
http://www.kunstradio.at/1995A/MP3/13_04_95b.mp3
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| Unkommentierter Epilog zu Heimrad Bäckers “Gehen wir wirklich in den Tod?". Dem bewegenden Hörstück, das allein mit der Sprache von Original-Dokumenten aus dem Holocaust das Unbeschreibbare zu fassen versucht, läßt Robert Adrian X ein einziges Geräusch folgen: das Geräusch eines langen, langsam fahrenden Zuges. Der Klang sich bewegender Zugräder auf Schienen aus dem Tonarchiv des Senders - ausgewählt, geloopt und abgewandelt von Bernhard Ortmayer - verdichtet sich in diesem Kontext zu einer unaufhaltsamen Bewegung. Der Sound - isoliert von anderen Geräuschen - gibt in seiner albtraumartigen Gleichförmigkeit und Wiederholung sprachlose Antwort auf die Frage von Bäckers Stück. |
1995 Calendar 1