von
Eva Ursprung & Andreas Wildbein (Co-Autor)
| Eine Radioarbeit im Rahmen von |  | einem vom BMUK, Land Tirol und dem ORF-Landesstudio Tirol unterstütztem Verein zur Forderung und Realisierung von künstlerischen Projekten im elektronischen Raum, insbesondere im Raum der Massenmedien Radio und Fernsehen. |
| Dieses von der steirischen Autorin Eva Ursprung und Co-Autor Andreas Wildbein realisierte Radioprojekt entspricht einem Abenteuerspiel
(adventure-game) unter Einbeziehung des Publikums. 40 Minuten lang können sich Kunstradio-HörerInnen zur Sendezeit telefonisch am Spiel beteiligen. Das Konzept und die Regeln des Spiels sind vorgegeben: an typischen akustischen Stimmungsbildern erkennen die TeilnehmerInnen, welche Reiseziele (Großstädte wie Istambul, London, Madrid, Graz ... bzw. Länder wie Mexiko, Japan usw.) sie bei ihren Anrufen wählen können. Die Stimme des Spielleitung gibt den TeilnehmerInnen - den Helden und Heldinnen des Abenteuerspiels - via Radio bekannt, an welchen Orten sie sich soeben befinden und welche Wege und Möglichkeiten ihnen offenstehen. Ausgangspunkt der Geschichte ist Graz, von hier aus können die HörerInnen bestimmen, in welche Himmelsrichtung sie "reisen" wollen. Um weiterzukommen, müssen die Mitspieler auf ihren Stationen bestimmt Aufgaben lösen und eine Reihe von Abenteuern bestehen. Erreichen sie die ihnen gesteckten Ziele, werden sie mit besonderen Genüssen, Titeln oder Orden belohnt. Verschiedene Hindernisse und drohende Strafen erschweren die Reise: wird eine "falsche" Himmelsrichtung gewählt, lautet beispielsweise der Kommentar der Spielleitung: "In diese Richtung kommen Sie nicht weiter, für diese Land brauchen Sie ein Visum". In diesem Fall wird der Spieler an den Ausgangspunkt zurückversetzt. Den Abenteuerlustigen drohen aber auch noch andere Gefahren: sie können abgeschoben, ausgewiesen oder beraubt werden. Auch diese "Schicksalschläge" führen dazu, daß sie an einen der bereits hinter ihnen liegenden Standorte oder an den Ausgangspunkt zurückverschlagen werden. Mit ihrem TRANSIT-Projekt "Adventures" bescheren Eva Ursprung und Andreas Wildbein den HörerInnen nicht nur Spielvergnügen, sondern versetzen sie auch in Situationen, die bislang gleichgültig Wahrgenommenes in anderem Licht erscheinen läßt: auf ihrer Abenteuerreise in ferne Länder und andere Kulturen sind plötzlich nicht die anderen, sondern sie selbst die Fremden, von denen Aufenthaltsbewilligungen verlangt werden, die von der Abschiebung bedroht sind. Als weiteren Aspekt der Grundidee dieses Abenteuerspiels nennt die Autorin den Widerspruch zwischen der Überwindung der geographischen Distanzen durch die modernen Kommunikations- und Transporttechnologien einerseits und des nach wie vor bestehenden "Revierdenkens" und Provinzialismus andererseits: "In Form eines Adventure-games beschäftigt sich das Stück mit den unerfüllbaren Träumen nach Abenteuer und Transzendenz in einer saturierten Gesellschaft (...), der vergeblichen Suche nach Exotik, verbunden mit der Ablehnung derselben im eigenen Land. Selbst bereits in einer fremden (der anglo-amerikanischen) Kultur lebend, wehren wir uns gegen alles, was anders ist. (Zitat von Eva Ursprung). |
