Der in England lebende John Duncan zählt zu den schillerndsten und zugleich
umstrittensten Künstlern, die in und mit Medien arbeiten. Dementsprechend
bizarr mag auch die Live-Performance "INCOMING" erscheinen, die John Duncan
für das ORF-Kunstradio im ORF-Studio gestalten will: das sog. "Weiße
Rauschen" auf UKW nutzt er als Transmitter-Welle, um "extraterrestische"
Klänge an unser Ohr dringen zu lassen. Diese Klänge und Stimmen, die aus
außerirdischen Sphären stammen sollen, sind nicht bloß akustische
Hirngespinste der Hörer, erklärt der Künstler. Ganz sicher - so Duncan -
handelt es sich dabei auch nicht um Töne und Geräusche, die aus anderen
Radiokanälen dringen: "Diese Phänomene trotzen allen konventionellen
Erklärungen".
"INCOMING" stützt sich auf eine Reihe von akustischen Experimenten, die
Konstantin Raudive in den 30er Jahren durchführte und die zu weiteren
Erforschungen von (vermeintlichen?) Stimmen im Äther veranlaßten.
Okkultismus via Radio zeichnet sich in der jüngsten Phase der Entwicklung
auf diesem "Forschungsgebiet" ab: die Dialoge von Verstorbenen konnten aus
der weißen Klangwolke herausgefiltert werden. Diese Aufnahmen sind klar und
deutlich zu hören, berichtet John Duncan.
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