Einen Radiobericht über einen Ufologen-Kongreß in Düsseldorf
sowie einen Interviewbeitrag, der sich mit der Erschaffung
artifizieller Systeme (virtuelle Realitäten) auseinandersetzt,
verwendete Wolfgang Stengel als Ausgangsmaterial für dieses Hörstück. Die
Textauswahl ist jedoch jener Beliebigkeit unterworfen, die
Bearbeitung von Sprache in der Kunst häufig voraussetzt.
Denn Wolfgang Stengel interessiert vielmehr "die Rückseite des
Verstehens, das Klangliche, das Unartikulierte und Unhörbaren,
das der Autor als "Bedingung von Sprache" begreift.
Ebenso wie Schelling ist Stengel der Auffassung, Klang sei u.a. "aus dem
Mythos des noch nicht zum Wort Geronnenen" entstanden.
Stengels Klang seiner "Klang-Bildung" auf Basis x-beliebiger Texte führen
demzufolge immer wieder an die Grenze zur Verständlickeit der gesprochenen
Sätze. Rhythmus und Klang-Bildung verwandeln das Textmaterial in
Komposition. Aus Spache wird Musik.
Für "(Eine) Spekulation" hat W.Stengel Satzfolgen oder Einzelsätze
portioniert und anschließend mit verschiedenen Methoden auf 47 Sekunden
"gedehnt". Die Verklanglichung und Rhythmisierung der Sätze erfolgte u.a.
durch Frequenzfilterungen.
Raumeffekte wie Annäherung und Entfernung, Assoziation und Dissoziation
kommen dadurch zur Geltung. Der Grad der Verständlichkeit der gesprochenen
Sätze variiert und wird von der Klang-Bildung determiniert.