KUNSTRADIO


PROJEKT TRANSIT:


ein symphonisches Radiostück in zwei Sätzen:
von ManfreDu Schu
2. Satz:
"AND GOD SAVE US"


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Eine Radioarbeit im Rahmen voneinem vom BMUK, Land Tirol und dem ORF-Landesstudio Tirol unterstütztem Verein zur Forderung und Realisierung von künstlerischen Projekten im elektronischen Raum, insbesondere im Raum der Massenmedien Radio und Fernsehen.

"AND GOD SAVE US" ist der zweite Satz des Hörstücks, das ManfreDuSchu im Rahmen von "PROJEKT TRANSIT" produziert hat. Für die Serie "PROJEKT TRANSIT" verarbeiten Autoren, die bereits an der RP4-Serie mitgewirkt haben, ihre Ideen und Assoziationen zum Begriff "TRANSIT" zu Radiostücken. "PROJEKT TRANSIT" - laufend im ORF-KUNSTRADIO zu hören - ist eine Koproduktion mit TRANSIT, dem Verein zur Förderung und Unterstützung von Künstlern, die in und mit Medien arbeiten.

Für die Radioarbeit "AND GOD SAVE US" sind der Philosoph Andreas Lindermayr und der Künstler ManfreDuSchu in den Ring gestiegen: zu hören ist die akustische Darstellung des Boxkampfes.

Austragungsort: Wiener PraterStadion.
Coach: H. Rahs, Klaus Scherübel.
Schiedsrichter: Engelbert Theuretzbacher (Amateurboxer).
Punkterichter: Gerhard Häusler (Sänger und Amateurboxer).
Wie schon im ersten Satz "Stretch Cadillac" geht es dem Autor auch diesmal um das Ingangsetzen von inszenierten Ereignissen und deren Virtualität; bis zum Schlußgong nach der Endrunde vollzieht sich für das Publikum ein Hinübergleiten aus der Realität in die Immagination. Der Anteilnahme folgt Fantasie. FÜr diesen TRANSIT-Vorgang bürgt die "Echtheit" des Boxkampfes.

Im Stück kann der Hörer die verschiedenen Ereignisse und Situationen dieses Kampfes, der nach internationalen Sportregeln abgehalten wird, akustisch mitverfolgen: der schwere Atem, die Leichtigkeit der Beine, der Rhythmus der Schritte und der Schläge, Schmerz, Triumph, Trauer, Hoffnung und Zweifel der Boxer A. Lindermayr und,M. Schu werden hör-und erfahrbar, obwohl die Vorgänge im Ring nicht kommentiert werden.

Die Illusion und Fantasie der Hörer setzt dann ein, wenn das Spiel keinen Regeln mehr folgt, sondern nur mehr der Erzeugung mythischer Klänge und der Initiation des Rhythmischen dient: Kampfphasen und der weitere Verlauf werden aus dem Gehörten eruiert und interpretiert. Die Empfindungen des Philosophen und des Künstlers mÖchte ManfreDuSchu mit "AND GOD SAVE US" ausdrücken: das Gefühl einer ungenauen, nicht näher definierten Teilnahme, die sich auch im Boxkampf manifestiert.

Auch diese Arbeit verlangt eine kurze Vor-Information des Hörers: Zwei Menschen boxen mit(gegen)einander - Andreas Lindermayer und ManfreDu Schu stehen im Ring, der Fight ist kein Spiel, folgt den Regeln des Sports, Austragungsort ist das Wiener Prater Stadion. Schiedsrichter ist der Amateurboxer und Galerist Engelbert Theuretzbacher, als Coach fungiert Klaus Scherübel, als Punkterichter Wolfgang Stengl, beide Künstler. Über den Köpfen der beiden Boxenden je ein Mikro.

Die Aufnahme bringt den Kampf pur, ohne Kommentar, ohne Publikumsgeräusche = Reaktion, wir hören/erfahren nichts als den "schweren Atem, die Leichtigkeit der Beine, den Rhythmus der Schritte und der Schläge, Schmerz, Trauer, Hoffnung und Zweifel...". Bei Weglassung der Kulisse verdichtet sich der Kampf zum Psychodrama des Zuhörers. Wir sind es, die augenlosen Einzelbeobachter, die der Form einen Inhalt geben. "Die Illusion und Fantansie der Hörer setzt dann ein, wenn das Spiel keinen Regeln mehr folgt, sondern nur mehr der Erzeugung mythischer Klänge und der Initiation des Rhythmischen dient: Kampfphasen und der weitere Verlauf werden aus dem Gehörten eruiert und interpretiert." (M.Schu)



1993 CALENDAR 1