KUNSTRADIO


I.

"Aletheie"


ein immaginäres Landschaftsbild von Robert Zahornicky



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Dauer: 32'14"

Mit "Gaisbach" hat der Fotograf und Bildende KünstlerRobert Zahornicky ein akustisches Landschaftsbild geformt, das am wirkungsvollsten mit Kopfhörern zu erfassen ist.

An der linken Seite des Gaisbachs entlang und dann am rechten Ufer: mit dem Mikrophon hat der Künstler den Klang des Wassers und seiner eigenen Schritte eingefangen. Seine Bewegungen (zehn Links-und zehn Rechtsdrehungen), bzw. diedes Mikrophons, verändern dabei die Klangstärke und den Geräuscheffekt. Der Wechsel von Nähe und Distanz erzeugt eine Abfolge verschiedener Bilder: einmal ist der Gaisbach als ruhiges Bächlein zu hören, ein andermal als reißender Strom oder Wasserfall. Felsen reflektieren die Geräusche.

Die von ihm aufgenommenen Naturgeräusche hat Robert Zahornicky wede geschnitten, noch gesampelt. In ihrer gänzlich unbearbeiteten Form können sie vom Hörer wahrgenommen werden.

Das Wasser in seiner Bewegung stellt in den Arbeiten des Bildenden Künstlers Robert Zahornicky ein wesentliches Element dar: "Der Fluß ist zeitlos. Er ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich, er verbindet alle Zeiten miteinander", erklärt der Künstler die Bedeutung des "nassen Klangkörpers".


II.

"A MAN IN A ROOM GAMBLING"eine Radioarbeit in 10 Teilen
Text: Juan Munoz,   Komposition: Gavin Bryars,   aufgeführt vom Balanescu Quartet

"A Man in a Room Gambling", eine Radioarbeit in 10 Teilen (jeweils 5 Minuten), zählt zu den Werken, die im Rahmen der Ausstellung der KUNSTHALLE Wien unter dem Motto "DOUBLETAKE - kollektives Gedächtnis und heutige Kunst" im Jünner und Februar der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Das ORF-KUNSTRADIO hat sieben der zehn Teile in Jingle-Form in sein Programm aufgenommen. Bis 25. Februar wird in jeder Sendung ein Teil von "A Man in a Room Gambling" zu hören sein. Wie der Titel besagt, handelt es sich um die akustische Umsetzung des spanischen Karten- und Trickspielermilieus. Den Rohstoff künstlerischer Auseinandersetzung bietet dabei das kulturelle und soziale Umfeld - das Milieu.

III.

"PERSONNENRUFE" (ein TRANSIT projekt von "All Quiet on the Western Front")
In jeder Februar-Sendung des ORF-KUNSTRADIOS werden 5 Minuten lang "Personenrufe" ausgestrahlt.
"Die Aktion Personenrufe soll in Form von fiktiven Personenrufen an jene "Transitreisenden" erinnern, für die die Reise durch Österreich gleichbedeutend mit Vertreibung und Vernichtung war. Es sind hierbei nicht prominente Persönlichkeiten von Interesse, sondern anonyme Menschen. Diese sollen zurückgerufen werden." Die insgesamt rund 160 aufgerufenen Namen stammen von Personen, die zwischen 1938 und 1945 infolge von Deportationen, erzwungener Auswanderung oder Hinrichtungen "verschwanden". Einige bekannte Künstler und Widerstandskämpfer sind darunter zu finden. Die meisten Vermißtenaufrufe betreffen aber "Leute von nebenan."            Bernhard Loibner, Carl Meier & Joseph Maurer (All Quiet on the Western Front)



1993 CALENDAR 1