KUNSTRADIO


"HÖRZEITRAUM PAS PARAVANT"


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von Renate Kowanz-Kocer, Karl Kowanz, Wolfgang Poor, Wolfgang Stengel, Manfred Schu und Hans Weigand


Bei PAS PARAVANT handelt es sich um ein organoid vazierendes Überschuß-Unternehmen/Unterfangen, bzw. ein organoid fluktuierendes sagen die an diesem seit 1980 existierenden Gemeinschaftsprojekt beteiligten (hauptsächlich bildenden) Künstler.

Die PAS PARAVANT-Künstler arbeiten mit den unterschiedlichsten Medien und Materialien, ihr Zusammenwirken unterliegt einer gewissen Fluktuation, sowohl was die Personenzahl als auch die Arbeitsweise betrifft. PAS PARAVANT kooperiert als offene Gruppe Bildender Künstler unterschiedlischten künstlerischen Formen: die Mitwirkenden sind auf keinen gemeinsamen Nenner zu bringen. Wolfgang Stengel dazu: "Die Einzelnen verbindet kein verbalisiertes Programm, wohl aber ein a priori Konsens des Tuns". Ihre Vielfalt an künstlerischen Ausdrucksformen zeigt sich auch in "HÖRZEITRAUM PAS PARAVANT", ein multimediales Stück (Theater, Musik, Video, Computer, Materailcollage, Tanz usw...), das anfang Juni im Funderwerk in St. Veith an der Glan aufgeführt wird. Das Soundmaterial dieser Multimedia-Aufführung wird in der gleichnamigen ORF-Kunstradio Sendung zu hören sein.

Die Grundidee der Künstler: kurzfristig soll ein kulturelles Netz errichtet werden, das die Institutionen überschreitet und sich neuen Raum schafft. Ihre Arbeitsweise für akustische Produktionen: die Tonband-Sound-Materialien der verschiedenen Autoren werden zu einer Arbeit Arbeit zusammengefaßt und ins Medium Radio eingebunden. Die verschiedenen Soundelemente (z.B. Elektrogitarren, Saxophon, Synthesizer und Gesang) werden zu unterschiedlichen Zeitintervallen eingespielt, bis sich aus einer inneren doer von außen herangetragenen Notwendigkeit die Zeit der Produktion, des Fassens, Siebens und Verdichtens ergibt. Die Vorteile dieser gelegenheits- und stimmungsbetonten Arbeitsweise: die PAS PARAVANT-Künstler können ihre Energien bündeln, unterliegen weniger dem kreativitätsschwächenden Zeit- und Leistungsdruck von außen. Außerdem bieten sich ihnen Rückkoppelungsmöglichkeiten durch die Zusammenarbeit an.

Die Stilmittel für ihre akustische Gemeinschaftsprojekte entstammen dem flimischen Bereich, der Zeitsprung zwischen den einzelnen Beiträgen der Künstler wird für das Medium Radio beim Schneiden im Studio technisch überbrückt.


1991 CALENDAR 1