KUNSTRADIO


"A Quarter Past Ten"


von
RBW 21 (Fritz Rotter und Gue Schmidt)


"RBW stammt aus der Terminologie der Medizin und bezieht sich auf die relativ biologische Wirksamkeit einer Strahlung mittlerer Röntgenstrahlen. Die RBW-Werte werden unabhängig von der Art der jonisierenden Strahlung nach der, bei der Absorption im Wasser auftretenden durchschnittlichen Jonisationsdichte angegeben. Wenn auch die relativ biologische Wirksamkeit zunächst unabhängig vom Strahlentyp ist, so ist es jedoch in der Praxis üblich für Strahlungsarten deren RBW anzugeben, um deren Gefährlichkeit angeben zu können.

Nachdem Geräusche oder Klänge dem Bereich der akustischen Sinneswahrnehmung angehörend, aus verschiedenen Schwingungsarten bestehend, in ihrer Form nicht nur akustisch wahrgenommen werden, sondern bei entsprechenden Schwingungsebenen auch körperlich spürbar sind, lassen sich Wirkungen auf menschliche, tierische und pflanzliche Organismen wie auch auf unbelebte Materie folgern. In diesem Sinne verstehen wir unter Geräusch, Klang, d.h. Schwingung, also Strahlung." RBW 21 ist auf der Suche nach einem anderen Kunstbegriff und versucht daher Klangsituationen herzustellen, die nicht die des gängigen Kulturbetriebes sind.

Laut Eigendefinition von RBW 21 handelt es sich bei A Quarter Past Ten "... um ein Musikstück, welches durch Überlagerung und Verzerrung von Klängen Schwingungsarten verursacht, Assoziationsfelder evozieren und innere Räume entstehen läßt. Die Mannigfaltigkeit der Schwingungen verlangt eine Art des Hörens bei dem sich der Zuhörer ohne Bewertung der Klänge und Geräusche inspirieren lassen kann".



1989 CALENDAR 2