von Waltraud Cooper
In ihren "Revolutionsetüden" verbindet die bildende Künstlerin
Waltraud
Cooper das historische Thema "Französische Revolution" mit dem
musikalischen Begriff "Etüde", den sie in diesem Projekt als Versuch zu den
Werten Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit versteht. Als gestalterischen
Grund für den Einsatz von Laiensprecher und -darstellern gibt Waltraud
Cooper die Verwendung von Zitaten aus der Zeit der französischen Revolution
an, die auch damals von Leuten von der Straße geprägt wurden.
Das Stück ist in seiner Form in eine zeitliche und inhaltliche
Dreiteiligkeit gegliedert. So spielt der erste Teil in der Zeit vor der Französischen Revolution, der zweite bringt einen Vergleich von damals mit heute und der dritte behandelt ausschließlich die Situation heute. Diese drei Teile sind durch Musik von Logothetis, Beethoven und Bartok und der Revolutionsetüde von Chopin voneinander getrennt. Im ersten Teil verwendet Cooper noch eine vom Dialekt geprägte Sprache, der zweite Teil wird in Schriftsprache gesprochen, der dritte steht in deutscher Hochsprache. Die "Revolutionsetüden" entwickeln sich von formalen Wortspielen zu konkreten politischen Aussagen, von einer anfangs lokalen zu einer interantionalen Ebene und damit zur Allgemeinbedeutung. Reden der Französischen Revolution werden mit Zitaten späterer Revolutionen und Interviews gemischt. Waltraud Cooper trifft durch die Auswahl der Zitate konkrete politische Aussagen, da für sie eine Revolution einen starken Eingriff in ein soziales Gefüge darstellt. Für sie sind die Ziele der französichen Revolutionen letztlich heute noch gar nicht realisiert. |