KUNSTRADIO
II.
"wie gut, daß ich verborgen bin"
von Wolfgang Hattinger
Der Grazer Komponist und Musiker Wolfgang Hattinger thematisiert in seinem Hörstück
die Probleme bei der Vertonung eines Gedichtes von Christine Lavant:
Probleme mit dem Text, mit der Schauspielerin, die den Text rezitieren
sollte und selbst Probleme damit bekam (Hattinger nahm ohne deren Wissen
die Streitgespräche im Studio auf) und die Probleme der Umsetzung. Das, was
normalerweise unter Ausschluß der Öffentlichkeit abläuft und irgendwann als
Endprodukt sich manifestiert, wird hier selbst zum Hörstück: der Prozeß der
Entstehung bzw. der Prpzeß des künstlerischen Nichtzustandebringens - des
Scheiterns. Dieses Eingeständnis - in künstlerische Form gebracht wird dann
selbst zur Kunst.
1989 Calendar 1